Fotos: Line Bogedain und Migel Hoffmann
Aktuelles
Geschichte in Berlin erleben - Studienfahrt der Leistungskurse Geschichte 12
Anfang September waren die beiden Geschichtsleistungskurse Klasse 12 auf zweitägiger Studienfahrt in Berlin. Unser Ziel war es, uns im geschichtsträchtigen Berlin mit Schauplätzen der Geschichte und Orten des historischen Erinnerns zu beschäftigen.
Unser erster Weg führte uns am Dienstag zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Eine Führung brachte uns das Feld aus Betonstelen auf unebenem Grund nahe. Die durch die Architektur hervorgerufenen Assoziationen wie Vereinzelung und Orientierungslosigkeit haben unsere Schülerinnen und Schüler beeindruckt. In der Ausstellung unter dem Stelenfeld waren es insbesondere die Einzelschicksale von vom Nationalsozialismus Ermordeter, die uns alle berührten. Im Anschluss besuchten wir im Tiergarten die weiteren Denkmäler für im Nationalsozialismus verfolgte Gruppen: Homosexuelle, Opfer der „Euthanasie“-Morde sowie Sinti und Roma.
Immer wieder begegnete uns in der ehemals geteilten Stadt eine Bronzemarkierung im Straßenbelag, die an den alten Grenzverlauf zwischen West- und Ostberlin erinnert. Am Abend gab es zudem noch einmal die Gelegenheit, in Kleingruppen die Gedenkstätte Berliner Mauer zu besichtigen und sich mit der Erinnerung an die DDR zu beschäftigen.
Am Mittwoch statteten wir dem Reichstagsgebäude einen Besuch ab. Eine kurzweilige Führung zur Geschichte und Gegenwart des Hauses führte uns durch das Parlamentsgebäude und gewährte uns Einblicke in den Plenarsaal, aber auch hinter die Kulissen. Unsere Aufmerksamkeit weckten insbesondere Graffitis sowjetischer Soldaten aus dem Mai 1945, die sich an den Wänden verewigten. Diese Graffitis wurden erst in den letzten Jahren wieder freigelegt und stehen als Mahnung gegen den Krieg. Den Abschluss bildete der Besuch der gläsernen Kuppel mit Blick über die Stadt.
Das Lernen an historischen Orten und Stätten des Erinnerns bietet die Möglichkeit, zentrale Unterrichtsinhalten neu zu kontextualisieren, örtliche Beziehungen zu knüpfen und sich untereinander auszutauschen. Die Studienfahrt wäre in dieser Form nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung des Fördervereins, dem wir an dieser Stelle im Namen der Schülerinnen und Schüler ganz herzlich danken wollen.
Susann Bonitz & Paul Schacher, Tutorin und Tutor der Leistungskurse Geschichte